
Die Tormek Art zu schärfen
Professionelles Schärfen aller Schneidwerkzeuge
- Das Geheimnis der Schleifrichtung.
Die ewige Frage, ob man gegen oder mit der Schneide schleifen soll, ist wahrscheinlich so alt wie die Kunst des wassergekühlten Schleifens. Es gibt einige Experten, die behaupten, dass die eine Technik der anderen vorzuziehen ist. Unsere Tests zeigen, dass es in Bezug auf die Schärfe der Schneiden keinen spürbaren Unterschied zwischen den beiden gibt. Allerdings gibt es einige wesentliche Unterschiede beim Schärfen, die du beachten solltest.
Edgle Leading wird die Technik genannt, bei der sich der Schleifstein auf die Schneide des Werkzeugs zubewegt und das Wasser auf die Schneide leitet. Man schleift also gegen die Laufrichtung des Steins. Diese Technik ist ideal für Hochgeschwindigkeitsschleifen, da ein höherer Schleifdruck erzeugt wird. Die Schneidenführung aktiviert den Schleifstein und verringert das Risiko einer glasierten Steinoberfläche. Der beim Schleifen entstehende Grat ist im Vergleich zum nachlaufenden Schleifen kürzer und steifer.
Das Schleifen mit der Schneide, Edge Trailing genannt, ist die entgegengesetzte Technik, bei der der Schleifstein von der Schneide weg rotiert und eine Rille im Wasser erzeugt. Diese Technik eignet sich, wenn du geringeren Schleifdruck benötigst, zum Beispiel beim Schleifen kleiner und empfindlicher Holzschnitzwerkzeuge. Bei dieser Drehrichtung des Steins kann man gut sehen, wie der Grat entsteht, weil kein Wasser über die Schneide fließt.
Das Bild zeigt, wie das Wasser beim Schleifen gegen die Rotation gegen das Werkzeug gespült wird.
Das Bild zeigt, wie das Werkzeug beim Schleifen mit der Rotation eine Rille im Wasser erzeugt.
Da jede Technik unterschiedliche Eigenschaften hat, können einige Werkzeuge mehr von der einen als von der anderen Technik profitieren. Tormek empfiehlt für die meisten Werkzeuge, die auf unseren wassergekühlten Systemen geschärft werden, das Schleifen gegen die Rotation (Edge Leading), da das einen kurzen, steifen Grat erzeugt. Ein kurzer Grat ist leichter zu entfernen als ein längerer Grat.
Bei empfindlichen Werkzeugen, wie z.B. Holzschnitzwerkzeugen, empfehlen wir jedoch das nachlaufende Schleifen, also Edge Trailing. Da diese Werkzeuge nur einen minimalen Schleifaufwand erfordern, ist das die ideale Technik. Bei größeren Werkzeugen, wie z. B. Drechslerwerkzeugen, kann es ebenfalls von Vorteil sein, mit der Rotation der Schleifscheibe zu schleifen, so dass die Schleifscheibe sich von der Werkzeugschneide weg dreht. Aufgrund ihrer Größe kann es manchmal schwierig sein, im vertikalen Modus zu schleifen. Die Verwendung des horizontalen Modus in Verbindung nachlaufendem Schleifen erleichtert das "Tanzen mit der Maschine". Wie bereits erwähnt, ist es beim Abziehen immer wichtig, von der Schneide weg zu arbeiten, um Schäden an der Abziehscheibe zu vermeiden.
Beim Schleifen gegen die Schneide besteht die Gefahr, dass sich das Werkzeug versehentlich in den Stein eingräbt. Dies kann durch die Montage des Werkzeugs in einer Schleifvorrichtung vermieden werden. Ein weiterer Nachteil der Schneidenführung ist, dass bei steileren Schneidenwinkeln Vibrationen auftreten können, ein Problem, das beim nachlaufenden Schleifen nicht entsteht. Beim Abziehen ist darauf zu achten, dass sich die Scheibe von dir wegdreht, damit das Material nicht beschädigt wird oder man in die Abziehscheibe schneidet.
Aufgrund des unterschiedlichen Schleifdrucks und des häufigen Gebrauchs muss der Schleifstein von Zeit zu Zeit gewartet werden. Die regelmäßige Wartung des Schleifsteins spielt eine wichtige Rolle, um gleichbleibende Ergebnisse zu erzielen. Ablagerungen und unebene Oberflächen können den Schleifprozess gefährden und zu suboptimalen Ergebnissen führen. Im Folgenden findest du einige Tipps, wie du deine Schleifscheiben in Topform halten kannst: